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Den schlafenden Löwen wecken

Unnötig Aufmerksamkeit erregen; ein unnötiges Risiko eingehen; jemanden unnötig auf etwas hinweisen, das seinen Zorn erregt.

Erläuterungen

Die Redensart ist eine weniger gebräuchliche Variante der bekannten Wendung »Schlafende Hunde wecken«. Sowohl einen scharfen Wachhund als auch ein gefährliches Raubtier wie den Löwen lässt man besser schlafen. Weckt man sie, läuft man Gefahr ihre Aufmerksamkeit zu erregen: Ein vermeidbares Risiko!

Beide Redensarten meinen dasselbe: Man soll nicht unnötig ein Thema aufgreifen, das gefährlich werden kann. Das Risiko einer Auseinandersetzung kann vermieden werden, wenn man gewisse Dinge nicht anspricht. Sie bedeuten auch, dass man Themen, die als ausdiskutiert gelten, auf sich beruhen lassen soll.

Beispiele und Zitate

  • Die junge Demokratie war weiterhin gefährdet, noch immer hieß es Leisetreten, um den schlafenden Löwen nicht zu reizen.

    Die Zeit, 15.11.1985, Nr. 47
  • Und die Universitätsreformer sind ängstlich bemüht, den schlafenden Löwen nicht zu wecken.

    Die Zeit, 20.10.1967, Nr. 42
  • »Kündigen wir es lieber noch nicht an, sonst könnten wir die schlafenden Löwen wecken, denn die Konkurrenz weiß es noch nicht.«

    Die Zeit, 08.04.1966, Nr. 15
  • Die angekündigte außerparlamentarische Aktion weckt schlafende Löwen sowohl auf dem rechten wie auf dem linken Flügel der Partei.

    Die Zeit, 20.01.1955, Nr. 03
  • Altes Stroh muss man nicht aufwühlen, den schlafenden Löwen nicht wecken.

    Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Übersetzung in andere Sprachen

  • Let sleeping dogs lie.
    Englisch
  • Never trouble trouble till trouble troubles you.
    Englisch
  • Il ne faut pas réveiller le chat qui dort.
    Französisch

Varianten

  • Den (die) schlafenden Löwen wecken
  • Einen schlafenden Löwen wecken
  • Den schlafenden Löwen reizen
Letzte Aktualisierung dieser Seite am 6. Juni 2021.