1. Jemanden köpfen, jemanden enthaupten.
2. Jemanden bestrafen; jemanden zur Verantwortung ziehen.
Einen Menschen zu köpfen oder zu enthaupten ist in zivilisierten Gesellschaften nicht mehr an der Tagesordnung. Es ist Mord und damit eins der schwersten Verbrechen überhaupt. Ganz sicher würde man den Tathergang nicht mit dieser despektierlichen Metapher umschreiben.
Die umgangssprachliche Redewendung wird heutzutage also im übertragenen Sinne gebraucht. In der Literatur gibt es hin und wieder ausgefallene Anwendungsbeispiele. So weigert sich der Protagonist in Martin Walters Roman »Halbzeit« seine »Hoffnungen täglich einen Kopf kürzer zu machen«.
Die Redensart ist verwandt mit Jemandem den Kopf abreißen.
[…] Darauf gieng es wunderlich her/ die meiste Rathsherrn hielten darvor/ man solte mich an die Folter werffen/ so würde ich vielmehr dergleichen Stücke bekennen/ und alsdann nach befindenden Dingen als eine undütze Last der Erden/ um eines Kopfs kürtzer zu machen seyn/ welcher Sentenz mir auch weitläufftig notificirt wurde;[…]
Ja, ich war alles andere als ein Miesmacher, ich weigerte mich, meine Hoffnungen täglich einen Kopf kürzer zu machen.
Früher hätte der junge, rabiate Peymann jeden einen Kopf kürzer gemacht, der ihm als Künstler mit einer Kaffeewerbung gekommen wäre.
Na warte, wenn das stimmt, dann werde ich ihn einen Kopf kürzer machen!
Wenn meine Eltern das Abschlusszeugnis sehen, machen die mich einen Kopf kürzer.