Jemanden wegen eines Fehlers oder eines Vergehens schlimm behandeln; jemanden hart bestrafen; jemanden zur Verantwortung ziehen.
Das Köpfen oder Enthaupten als Strafe war in früheren Zeiten in vielen Kulturen gang und gäbe. »Den Kopf abreißen« ist ein umgangssprachlicher Ausdruck dafür.
Jemandem heute damit zu drohen, ihm den Kopf abzureißen, ist jedoch ganz offensichtlich nicht wörtlich zu nehmen. Die Ankündigung ist eine massive Übertreibung. Sie soll einen anderen vielmehr von einer Handlung abhalten. Meistens wird sie sogar eher scherzhaft gebraucht.
Häufig wird auch vom Gegenteil gesprochen, nämlich jemandem nicht den Kopf abzureißen. Das kann beruhigend oder beschwichtigend gemeint sein.
Die Redensart ist eng verwandt mit Jemanden einen Kopf kürzer machen.
Aber Abisai, der Zeruja Sohn, sprach zu dem König: Sollte dieser tote Hund meinem Herrn, dem König, fluchen? Ich will hingehen und ihm den Kopf abreißen.
Nimm dich in Acht! Ich reiß‘ dir den Kopf ab, wenn du das meiner Schwester erzählst.
Du kannst mir ruhig die Wahrheit sagen. Ich werde dir schon nicht den Kopf abreißen.
Deine Mathearbeit ist echt eine Katastrophe. Aber wie ich deine Eltern kenne, werden sie dir schon nicht den Kopf abreißen.
Überraschenderweise wird der eben noch so vergnügte Kläger plötzlich übelnehmerisch und schreit zurück: Wären Sie nicht hier als Zeuge, ich hätte Ihnen den Kopf abgerissen.
Aber man muss sich auch mal in die Psyche eines Schiedsrichters hineinversetzen, deswegen wird ihm jetzt vom Schiedsrichterausschuss nicht der Kopf abgerissen.
Verfolgen heißt nicht, dass jedem Eierdieb der Kopf abgerissen wird.