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Zusammenhalten wie Pech und Schwefel

Unzertrennlich sein; sehr eng verbunden sein; Verbündete sein; eine Einheit bilden; solidarisch, verlässlich zusammenhalten; unerschütterlich füreinander einstehen.

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Erläuterungen

Pech entsteht unter anderem beim Erhitzen von Holz oder Steinkohle. Sogenannte Pecher haben früher die Ausgangsstoffe zu Teer verarbeitet. Bei der Destillation des Teers entstand ein schwarzer, zähflüssiger und klebriger Rückstand: das Pech. Die klebrige Substanz wurde zum Beispiel im Straßenbau eingesetzt. Hausdächer wurden mit Pech abgedichtet und Schiffsplanken damit kalfatert.

In Märchen und Mythen ist Pech das Schwarze und Böse. Man denke nur an die Pechmarie aus Grimms Märchen »Frau Holle«. In der Vorstellung der Menschen im Mittelalter speiste sich das Höllenfeuer aus Pech und Schwefel. Pech ist brennbar, und durch seine besonderen Klebeeigenschaften kann es den Schwefel an sich binden. Die beiden Stoffe halten zusammen! Die Verbindung von Pech und Schwefel brennt sehr lange und sehr intensiv. Früher glaubte man auch, dass es deshalb kein Entkommen aus der Hölle gäbe.

»Pech und Schwefel« ist eine Zwillingsformel. Als »Schwefel und Feuer« taucht sie schon in der Bibel auf. So heißt es im Alten Testament: »Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra.« (1. Mose 19, 24)

Heute hat die Redewendung »Zusammenhalten wie Pech und Schwefel« eine durch und durch positive Bedeutung. Sie steht für den unerschütterlichen Zusammenhalt zweier Freunde, einer Familie oder einer anderen Gruppe von Menschen.

Quellen und weiterführende Literatur:

  • Röhrich, Lutz: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Freiburg u. a.: Herder 2003.
  • Dudenredaktion (Hrsg.): Duden – Redewendungen, Berlin, Bibliograph. Instit. GmbH 2020.

Beispiele und Zitate

  • Die zwei Jungen könnten unterschiedlicher nicht sein, und halten zusammen wie Pech und Schwefel, Blutsbrüderschaft inbegriffen.

    Die Zeit, 11.10.2017 (online)
  • Dass die beiden berühmten Schwestern zusammenhalten wie Pech und Schwefel, zeigte sich auch darin, dass die ebenfalls schwangere Penélope ihre jüngere Schwester in die Klinik begleitete.

    Die Zeit, 15.05.2013 (online)
  • »Diskretion und Kunsthandel halten zusammen wie Pech und Schwefel«, sagt eine deutsche Galeristin, die das Geschäft gut kennt, aber nicht namentlich genannt werden will.

    Die Zeit, 14.06.2012 (online)
  • »Wenn es darauf ankommt, halten wir zusammen wie Pech und Schwefel«, versprach er.

    Der Tagesspiegel, 13.11.2004
  • Aber irgendwie gehörten die beiden doch zusammen wie Pech und Schwefel, jedenfalls für Außenstehende.

    Der Tagesspiegel, 14.08.2003
  • Kein Problem für Mayer, eine Bergsteigergruppe muss für den Erfolg schließlich auch zusammenhalten wie Pech und Schwefel.

    Der Tagesspiegel, 20.12.2003
  • Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel und sind nicht nur für ihre Abenteuer, sondern auch für die vielen Picknicks bekannt: die fünf Freunde.

    Berliner Zeitung, 11.02.2000
  • Wenn alle Frauen zusammenhalten würden wie Pech und Schwefel, entstünde für die Männer eine höchst explosive Situation.

    Die Zeit, 26.10.1973, Nr. 44
  • Aber, Herr Schmitz, man setzt dergleichen mit den Menschen nicht durch, denn man ist immer nur Einer und sie sind Viele, und das hält zusammen wie Pech und Schwefel.

    Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

Übersetzung in andere Sprachen

  • To be (as) thick as thieves
    Englisch

Varianten

  • Zusammenhalten wie Pech und Schwefel
  • Zusammenhängen wie Pech und Schwefel
  • Zusammengehören wie Pech und Schwefel
Letzte Aktualisierung dieser Seite am 28. Februar 2021.