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Jemandem mit Rat und Tat zur Seite stehen

Jemanden theoretisch und praktisch unterstützen; jemandem in jeder Hinsicht helfen; hilfreich für jemanden sein; jemandes Arbeit unterstützen.

Erläuterungen

Rat und Tat sind als Zwilllingsformel miteinander verknüpft. Auch Rat und Hilfe sind eine solch formelhafte Verbindung.

Der Begriff Rat kommt aus dem Altgermanischen. Früher war seine Bedeutung weit gefasst: Mit Rat war zunächst alles gemeint, was für das körperliche Wohlergehen nötig ist. Dazu zählten Nahrung und Kleidung sowie die Gesamtheit aller Dinge, die diesen Bedarf sichern. Erhalten hat sich diese gegenständliche Bedeutung in Begriffen wie Hausrat, Vorrat, Unrat, ja sogar Heirat. In diesem Sinne hieß es bei Hans Sachs (1494–1576): »Gutes, geltes hab wir genug, all ding im haus mit vollem rat«.

Rat war zudem »die fürsorge des geschlechtsoberhauptes durch anweisung und belehrung seiner geschlechtsgenossen«. Aus dieser Bedeutung lässt sich der heutige Gebrauch von Rat ableiten. Unter Rat versteht man Beratung, einen Ratschlag oder eine Empfehlung zum Handeln. So heißt es zum Beispiel 1801 bei Friedrich Schiller: »nicht seinem einzgen Zeugnis wollt ich traun,/ ich holte Rat bei allen Rechtsgelehrten« (Maria Stuart).

Eine abgemilderte Form des Ratschlags wäre ein Vorschlag.

Quellen und weiterführende Literatur:

  • Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21. https://www.woerterbuchnetz.de/DWB.

Beispiele und Zitate

  • Die Suchnanny nimmt Ihnen die Suche nach den richtigen Ansprechpartnern und das Aufsuchen derselben ab und steht Ihnen bei Ihrer Suche mit Rat und Tat zur Seite.

    suchnanny.de (nicht mehr verfügbar)
  • Während ihrer Geschäftsgründung werde ich ihr solange mit Rat und Tat zur Seite stehen, wie sie meine Hilfe benötigt.

  • Rufen Sie uns an, vereinbaren Sie einen Termin. Wir stehen Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite!

  • An ihr und meiner Mutter hatte ich zwey vortreffliche Begleiterinnen; ich nannte sie nur immer Rath und That.

    Johann Wolfgang von Goethe, Aus meinem Leben, Dichtung und Wahrheit, Band 3
  • Für Besorgung der Schiffsplätze haben die Passagiere mir durchaus keine Provision zu bezahlen, vielmehr werde ich ihnen mit Rath und That in allen Stücken gern beistehen, und sie meinen Freunden in den Landungsplätzen, wie auch den menschenfreundlichen edlen Deutschen Gesellschaften in New York, Baltimore und New Orleans empfehlen, welche ihnen zur schnellsten und billigsten Weiterreise in Amerika behülflich sein werden.

  • Meine rosigen Träume wären gewiß ganz zu Essig geworden, wenn ich nicht an der Realschule einen sehr verständigen Mann gehabt hätte, den Zeichenlehrer Papst, der mir mit Rat und Tat beistand.

  • Bei zwei Stimmproben in der Philharmonie standen bereits Philharmoniker den einzelnen Instrumentengruppen mit Rat und Tat zur Seite.

    Berliner Zeitung, 26.09.2003
  • Auch die erfahreneren Kolleginnen stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Varianten

  • Jemandem mit Rat und Tat beistehen
Letzte Aktualisierung dieser Seite am 3. Juli 2021.