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Im eigenen Saft schmoren

Sich nur mit sich selbst beschäftigen; nichts wirklich Neues an sich heranlassen; keine Impulse von außen aufnehmen.

Herkunft

Die Redensart vom Schmoren im eigenen Saft hat ihren Ursprung im Bereich des Kochens und der Küche.

Erläuterungen

Schmoren ist eine Zubereitungsart beim Kochen. Geschmort wird häufig Fleisch. Dieses wird zunächst bei hoher Temperatur angebraten. Anschließend schmort es für längere Zeit bei niedriger Temperatur im geschlossenen Topf. Dabei wird nur wenig Flüssigkeit zugegeben. Der Braten schmort quasi im eigenen Saft. Auch manche Gemüsearten eignen sich zum Schmoren.

Das Bild aus der Küche wird auf menschliches Verhalten übertragen. Wenn jemand sich neuen Eindrücken verschließt und keine Impulse von außen aufnimmt, dann schmort er redensartlich im eigenen Saft.

Beispiele und Zitate

  • Das größte Problem des Unternehmens ist, dass man die Entwicklungsabteilung im eigenen Saft schmoren lässt. Man bräuchte dort neue und kreative Köpfe!

  • Du kannst nicht immer nur im eigenen Saft schmoren. Geh doch mal unter Leute, mach einen Kurs bei der Volkshochschule oder besorge dir ein Theaterabonnement.

  • Im eigenen Saft schmoren, Entscheidungen im stillen Kämmerlein treffen, nur auf den Rat der Familie hören?

    Die Zeit, 13.04.2012, Nr. 11
  • Viele Kolleginnen und Kollegen brauchen allerdings eine branchenübergreifende Vernetzung, weil man oft im eigenen Saft schmort.

    Berliner Zeitung, 04.11.2003
  • Es zeigte sich das typische Problem eines Emigrantenmilieus, das im eigenen Saft schmort und kaum Impulse von außen bekommt.

    Berliner Zeitung, 13.11.1999
  • Eine Weltstadt, die im eigenen Saft schmort, gibt es nicht.

    Berliner Zeitung, 26.03.1994
Letzte Aktualisierung dieser Seite am 17. März 2021.